Liebesschlösser an einer Brücke
Forschung

Die Liebesschlösser von Köln

Seit 2008 existiert in Köln eine neue „Sehenswürdigkeit“: Liebespaare hängen ein eigens graviertes Schloss an die Hohenzollernbrücke und versenken den Schlüssel – auf ewige Treue – im Rhein. Der kleine, charmante Bildband „Ein Schloss in der Stadt“, erschienen im Oktober 2010 im Callwey Verlag, setzt den mittlerweile rund 40.000 Liebesschlössern ein fotografisches Denkmal. Eine Liebesgeschichte in 119 Bildern.

Bildband „Ein Schloss in der Stadt“

Treu hängen sie nebeneinander: Franz und Maria, Kugelbauch und Super IQ, Heinz und Roland, Kim Jae-jung und Seong Raejin. Vorhängeschlösser in allen Farben und Formen, graviert, bemalt, beklebt, verziert und bestückt durch Selbstgebasteltes. Zahllose Besucherinnen und Besucher zieht es täglich zu der neuen Sehenswürdigkeit.

Denn spätestens die „Höhner“ machten den Kölner Brauch deutschlandweit bekannt. „Komm sei die Königin in meinem Königreich, ich schenke Dir heut ein Schloss am Rhein“, singen sie in ihrem Lied „Schenk mir Dein Herz“.

„Für Liebende gibt es einen neuen Brauch: Sie hängen ein Vorhängeschloss an ein öffentliches Bauwerk und werfen die Schlüssel in einen Fluss. In Köln ist es die Hohenzollernbrücke, die den Rhein auf Höhe des Kölner Doms überspannt. Im Sommer 2010 hängen hier schon etwa 40.000 solcher Liebeserklärungen aus Stahl. Wer einmal mit offenen Augen diese Brücke entlang der Schlösser überquert hat, schließt das neue Phänomen augenblicklich in sein Herz.“

Dr. Daniel Arnold

Neben Köln hängen Liebesschlösser auch in St. Petersburg, Riga, Florenz, Dresden oder Moskau, die ersten ihrer Art werden auf der Milvischen Brücke in Rom vermutet. Denn eine Brücke eignet sich – als Ort des Übergangs oder auch der Verbindung – wie kein zweites Bauwerk für Liebespaare in aller Welt.

Mehr Interessantes wissen Helmut Frangenberg, Redakteur des Kölner Stadt-Anzeigers, und Gerhard Matzig, Redakteur der Süddeutschen Zeitung, in „Ein Schloss in der Stadt" zu berichten. Ihre Aufsätze ergänzen die Fotografien der beiden Kölner Fotografen Simon Dirsing und Thomas Schorn.

Herausgegeben wurde der Bildband vom „Schlossbesitzer" Dr. Daniel Arnold.

Essays zu „Ein Schloss in der Stadt“

Gerhard Matzig – „Level 6 – Ein Versuch über die Liebe"

Bemerkenswert ist ja nicht, dass sich Tisti und Effi lieben. Oder mögen. Oder jedenfalls geliebt respektive gemocht haben. Oder dass sie dachten, sie würden sich lieben respektive mögen oder zumindest respektieren, wobei sie heute vielleicht denken, dass sie sich niemals geliebt respektive gemocht oder zumindest respektiert haben. Bemerkenswert ist auch nicht, dass Tisti und Effi der Welt zwischen Hauptbahnhof (also Köln) und der anderen Seite (also Deutz) so viele links- wie rechtsrheinisch offene Fragen hinterlassen haben – und zwar in Form eines kleinen silbernen Vorhängeschlosses, das schon hübsch angerostet ist.

Helmut Frangenberg – „Ein Schloss in der Stadt"

„Werner und Gertrud in Love“. Es ist nicht gerade die originellste Gravur, die sich Werners Schwester ausgedacht hat. Und trotzdem hat der Akt Gewicht: „Nach der Silberhochzeit wird’s gefährlich“, weiß Sigrid aus eigener Erfahrung. Da sei es richtig, noch mal ein deutliches Zeichen zu setzen. Vor den Augen der mitgebrachten Familie erneuern Werner und Gertrud nach drei mal elf Ehejahren mitten auf der Kölner Hohenzollernbrücke den Schwur ewiger Treue – in Form eines kleinen, von der Schwester gravierten Vorhängeschlosses. Gemeinsam werfen sie den Schlüssel in den Rhein, bevor in der Altstadt Werners Geburtstag gefeiert wird.

Das sagen die Medien zu „Ein Schloss in der Stadt“

Das Buch „Ein Schloss in der Stadt“

Verlag: Callwey Verlag, München / Format: 12 x 19 cm, Hardcover 
Verkaufspreis: 12,90 Euro / ISBN: 978-3-7667-1873-0
Umfang: 160 Innenseiten / Fotos: 119 Bilder von Simon Dirsing und Thomas Schorn
Herausgeber: Dr. Daniel Arnold / Texte: Zwei Aufsätze von Helmut Frangenberg, Redakteur des Kölner Stadt-Anzeigers, und Gerhard Matzig, Redakteur der Süddeutschen Zeitung